Rita William

Die Sängerin und Komponistin Rita William wurde in Bagdad geboren und beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit orientalisch-christlichem und klassisch-irakischem Gesang. Bereits im Alter von 9 Jahren sang sie regelmäßig bei Feierlichkeiten in ihrer Schule.
Ab 1998 sang sie in dem evangelischen Kirchenchor „Liebe und Frieden“ als Solistin in Bagdad. Der Chor gab Konzerte in allen Regionen des Irak mit dem Ziel, die verschiedenen Religionen einander näher zu bringen.
Seit 2000 ist sie mit dem Musiker Rageed William verheiratet, der sie auch unterrichtet.
Seit 2001 lebt sie in Deutschland und tritt regelmäßig in Kirchen und folkloristischen Konzerten auf.
Zu ihren wichtigsten Konzerten gehörten Auftritte beim 13. Internationalen Festival für Stummfilm und Livemusik in Heidelberg und in einem Fernsehkonzert des christlichen Senders Sat 7 in Paris.
Sie sang beim Kirchentag Berlin und an der Berliner Kunsthochschule, ausserdem bei den Festivals „Ex oriente vox“, Stuttgart, „Arabisches Musikfestival” in der Oper Kairo, „al kamandjati festival“ Ramallah/Jerusalem/Betlehem, „Jahrmarkt der Sinne Festival“, Limburg und „Playground Festival“, Weimar.
Mit dem Würzburger Orchester sang sie den arabischen und aramäischen Part im Stabat mater-Projekt über Karl Jenkins.
2006 nahm sie die CD „Shouq Qalbi“ mit selbst komponierten Kirchengesängen in arabischer Sprache auf.
2014 erschien die CD "Arabiskan" mit den Cairo Steps.
2018 trat sie mit dem Nouruz-Ensemble mit dem Programm „Goldener Flügel“ , das auch auf CD erschienen ist, im Rahmen des Romanischen Sommers Köln auf.
Sie ist Mitglied bei Trimum, einem interreligiösen Gemeinschaftsprojekt, das jüdische, christliche und muslimische MusikerInnen in Workshops und Konzerten zusammenbringt, um ein konstruktives und friedliches Miteinander der Religionen zu fördern. Bei Trimum wirkte sie bei der Sammlung und Übersetzung aramäischer und arabischer Lieder für das 2017 erschienene „Interreligiöse Liederbuch“ mit.
TOKTAM MOSLEHI

Toktam Moslehi wurde im Jahr 1976 im Iran geboren. Bei der bekannten Sängerin „Pari Maleki“ erlernte sie den traditionellen persischen Gesang „Radif“ und verschiedene persische Volkslieder. Sie begleitete Theatergruppen live in der Vahdat- Halle in Teheran von Pari Saberi sowie Konzerte mit verschiedenen Musikgruppen in Iran. 2019 hat sie das Studium der elementaren Musikpädagogik mit dem Hauptfach Gesang an der Folkwang Universität in Essen erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit singt sie in verschiedenen Ensembles sowohl persischen traditionellen, als auch klassischen Gesang.
Maria Jonas

Die Sängerin Maria Jonas ist in Köln als Interpretin Alter Musik und immer häufiger auch Improvisierter Musik zu erleben. Der Begriff „Trobairitz“beschreibt ihr Wirken besser als die übliche Bezeichnung Sängerin. Die Trobairitz waren das weibliche Gegenstück zu den Trobadors im südlichen Frankreich des Mittelalters. Es stammt von dem okzitanischen Wort trobar: finden. Als kreativer Geist wird Maria Jonas zunehmend bei der Entwicklung von Veranstaltungskonzepten zu Rate gezogen. Neben dem Ensemble „Sanstierce“ gründete sie die Frauenschola „Ars Choralis Coeln“ und das Mittelalter-Ensemble „Ala Aurea“. Auftritte mit diesen Ensembles und als Solistin führten sie durch ganz Europa, in die USA, Honkong und Taiwan. Zahlreiche CD-Aufnahmen zeugen von ihrer stetigen Auseinandersetzung mit Musik verschiedener Genres. Sie unterrichtet an der Musikhochschule Köln.
Mehmet Akbas
Musik aus Anatolien und Mesopotamien, Avantgarde, Belcanto, Hirtenlied- was der Singer-Songwriter Mehmet Akbaş auf die Bühne bringt, lässt sich nicht auf eine Formel reduzieren. Mehmet Akbas hat seinen ganz eigenen Weg durch die kurdische Musik gefunden: Er singt in den lokalen Sprachen Zazaki, Kurmanci, Sorani und Kelhori, genauso wie in Türkisch, Farsi/Dari, Arabisch oder Armenisch – und die Sprachen bezeichnen auch die unterschiedlichen Quellen seiner Musik. Durch seine ungemeine Improvisationsfähigkeit und seine wandelbare Stimme vermag er es, ganz unterschiedliche Pole seiner Musik miteinander zu verbinden: So kombiniert er etwa traditionelle und moderne Gesangstechniken mit opernhaftem Belcanto. Westliche und östliche Elemente, Hirtenlied und Elemente aus Elektronika, Ambient, Jazz, House oder Rock und Pop stehen in seiner Musik nicht im Widerspruch zueinander, sondern bereichern und kommentieren einander musikalisch.
Saad Mahmoud Jawad

Er ist ein irakischer Musiker und Komponist.
Das irakische Ministerium für Kultur hat ihn 2001 mit den Titeln "Bester Oud Spieler“ und "Ritter des irakischen Ouds" ausgezeichnet.
Er ist Absolvent der Konservatoriums Bagdad, wo er von Sami Nasseem, Ali Imam und Rouhi Al Khamache ausgebildet wurde.
Bereits als Student trifft er täglich nach den Vorlesungen den renommierten Virtuosen Mounir Bachir, den er als Meister, Gelehrten und Erbe von Cherif Muhaidin Haider betrachtet. Dieser empfing ihn mit den Mitgliedern der Gruppe „Al Bayarek“ inoffiziell in seinem Büro im irakischen Ministerium für Kultur.
Bestrebt den Oud perfekt zu beherrschen studiert Saad weiter an der Akademie der Schönen Künste von Bagdad, u.a. bei dem großen Meister Muataz Mohamed Saleh, selbst auch Schüler des Cherif Muhaideen Haider.
Sein Ehrgeiz und eiserne Disziplin ermöglichen ihm, das Studium frühzeitig abzuschließen. Er wird selbst Dozent am Bagdader Konservatorium und unterrichtet zu dieser Zeit Schüler, die kaum jünger sind als er.
Im Irak macht er sich langsam als Solist einen Namen. Mit zunehmender Bekanntheit konzertiert er mehr und mehr und komponiert Theatermusiken. Er erhält mehrere Auszeichnungen im In- und Ausland und freut sich darüber, den Irak bei verschiedenen internationalen Festivals vertreten zu dürfen.
2002 verlässt Saad den Irak und zieht nach Bahrain. Dort unterrichtet er Oud am Musikinstitut Bahrain, wo viele seiner Anhänger aus Saudi-Arabien hinreisen, um seine Spieltechnik zu erlernen.
In Bahreïn verfolgt Saad seine Solokarriere weiter und tritt inzwischen weltweit auf.
2016 verwirklicht er einen langjährigen Wunsch und gründet die Gruppe „Musiker ohne Grenzen“. Das musikalische Ensemble strebt einen Dialog über die Musik an und nimmt 2017 an dem Bahrain Musikfestival und an der Eröffnung des baskischen Festival in Bayonne im Oktober 2017 teil.

Saif Al-Khayyat wurde in Bagdad geboren. Dort studierte er klassische irakische und arabische Musik am Konservatorium in Bagdad und spezialisierte sich auf das arabische Laute der Oud.
Zu seinen Meistern gehörten Rawhi Al-Khammash, Salem Abdul Karim, Majid Abdul Razzaq und Mohammad Gomar. Während seines Studiums arbeitete er als Solist beim Jugendorchester „Amasi Al Sharq“ und komponierte Lieder für den Chor der Kirche in Bagdad. 1998 verließ er den Irak und fand ein neues Zuhause in Deutschland und da setzte er seine Studien und musikalischen Forschungen fort.
Saif Al-Khayyat gründete in Leipzig die Jazz Band „Ho-Jazz“ und begann, Irakisch, Orientalisch Musik und Jazz zu kombinieren. Er arbeitet seit 2002 mit der deutschen Percussionistin Nora Thiele zusammen und 2014 veröffentlichten sie ihr erstes Album „Babylonian Dreams“. 2015 gewannen sie als bestes Duo den Creole World Music in Berlin.
Saif Al-Khayat möchte dem europäischen Hörer irakische und Arabische Musik zugänglich machen, gibt Workshops und hält Vorträge über die arabische Laute und arabische Musiktheorie.
Er wirkt im Jahr 2015 bei der Trierer Jazzoper „Blue Sheets“ unter der Regie von Stefan Bastian mit Musik von Nils Thoma mit, sowie in derOper „Crusades“ von Ludger Vollmer am Theater Freiburg. 2016 komponierte er seine erste Bühnenmusik für das Theaterprojekt „Odyssee“ der den Preis für das beste dritte Theaterwerk in Deutschland gewann.
2019 gründete er seine Band ALKHAYYAT Quartett, die sich mit dem klassische arabische Musik beschäftigt und versucht europäischer klassischer Musik und modernen Musikwerken zu verbinden.
Saif Al-Khayyat gab viele Konzerte in Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Dänemark, Luxemburg und der Türkei. 2016 schloss er sein Studium als Musiktherapeut ab am IEK Institute in Berlin. Heute arbeitet er als Solist, Komponist und Musiklehrer in verschiedenen Schulen in Deutschland.
Nurullah Turgut

Nurullah ist 1981 in Elazıǧ (Türkei) geboren und kam 2010 nach Deutschland. Bevor er nach Deutschland gekommen ist, hat er bereits lange als Percussionist in Istanbul gearbeitet. Sein Hauptinstrument ist die kurdische und iranische Daf. Seit er in Deutschland lebt, hat er sich weitere orientalische Percussioninstrumente angeeignet. Darüber hinaus hat er durch sein Jazz Percussion Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim sein künstlerisches Repertoire mit verschiedenen lateinamerikanischen Percussioninstrumenten und Rhythmen erweitert und verbindet seitdem die unterschiedlichen rhythmischen Stile. Er ist bisher mit zahlreichen Künstler*innen aufgetreten, wie beispielsweise Mehmet Akbaș, Erkan Oǧur, Tara Jaff, Kemal Dinç und Feryal Öney. Er hat beim Akatay Ritim Projekt und bei verschiedenen musikalischen Projekten der orientalischen Musikakademie Mannheim mitgespielt. Außerdem war er Gastpercussionist bei mehrere Albumproduktionen wie z.B. bei Aynur Doǧan, Mehmet Akbaș und Suren Asatryan. Gemeinsam mit Serkan Özkan hat er beim Creole Bayern Wettbewerb 2013 den 1. Platz belegt, und 2019 mit der Musikgruppe Serhıldan den 1. Platz beim Landeswettbewerb "Folk- & World Music".
Ibrahim Keivo

Ibrahim Keivo wurde als Sohn einer armenischen Familie in einem yesidisch-kurdischen Dorf in Nordsyrien geboren. Seine Mutter lehrte ihn seit frühester Kindheit die armenischen Gesänge, die sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatte, aber auch Lieder, die auf Türkisch, Kurdisch und dem arabischen Dialekt Mardalli gesungen und gespielt wurden. Ibrahim Keivo war ein Zeitzeuge und ein wissbegierig-neugieriger Schüler der kulturellen Vielfalt in Nordsyrien. Von den Beduinen lernte er die assyrische Kultur und die aramäische Sprache – Elemente der ältesten Zivilisationen und Religionen der Menschheit. Er begegnet aber auch der syrischen Sprache (die mit dem heutigen syrischen Arabisch nichts zu tun hat), dem orthodoxen Christentum und der Kultur der Yeziden. Mit der Unterstützung der Familie erhielt er seine erste Buzok, eine Langhalslaute. Bald darauf ging er nach Aleppo, der Hauptstadt der traditionellen arabischen Musik, um am dortigen Konservatorium zu studieren. Die Begegnung mit dem Komponisten und Musikwissenschaftler Nouri Iskandar war ausschlaggebend für Keivos eigene Forschungen zu den Musiktraditionen in Nord-Syrien. Ibrahim Keivos internationale Karriere als Sänger startete 2002, als er die Rolle des „Bacchus“ (nach Euripides) in einer Komposition von Nouri Iskandar übernahm. Es folgten u.a. Auftritte und Tourneen in Frankreich, Konzerte bei den Feierlichkeiten zum Festival „Damaskus – Arabische Kulturhauptstadt“ 2008 sowie im dortigen Opernhaus oder etwa ein Gastspiel beim „Morgenland Festival 2009“ in Osnabrück. Seit 2015 lebt Ibrahim Keivo mit seiner Familie in NRW. Bei seinen Solo-Konzerten spielt und singt er in verschiedenen arabischen Sprachen und Dialekten rituelle und mythische Lieder, Ernte- und Hochzeitslieder, Lieder über die Trauer und die Liebe.
Dominik Schneider

Dominik Schneider begab sich schon früh auf die Suche nach unterschiedlichsten Klangfarben und beschäftigt sich heute vorrangig mit dem Flötenspiel in mannigfaltigen Varianten. Seit 2010 fertigt er in seiner Werkstatt unter anderem ein frühes Traversflötenmodell, das besonders für die Musik des Mittelalters und der Frührenaissance geeignet ist. Darüber hinaus ist der Klangästhet ein gefragter Quinternist, aber auch mit dem Portativ arbeitet er oft mit Ensembles wie Vox Werdensis oder Ars Choralis Coeln zusammen. Außerdem widmet er sich der freien improvisierten Musik mit dem Kölner Jazz-Ensemble MÄÄR. Unter dem Namen BadAntiko interagiert er zwischen den Grenzen klassischer Musik und anderer Genres. An der Folkwang Universität der Künste in Essen unterrichtet er (zusammen mit Stefan Klöckner und Benjamin Bagby) im Master-Studiengang „Musik des Mittelalters“. Neben der Musik gilt seine Leidenschaft der Portraitfotografie.